genauso ambitioniert ist der Ausstellungstitel der Seminargruppe 2012 von Linn Schröder. Ein Jahr lang haben sich die zehn Jungfotografen monatlich in den Räumen der Ostkreuzschule getroffen, Neues gezeigt und diskutiert, Altes verworfen und Fotografien zusammengestellt.
punctum –
ein anspringendes Detail. Es durchkreuzt das Studium, das beflissene, interessierte Betrachten. Es sticht, irritiert, bewegt. Fotos, mit einer Qualität, wie Roland Barthes sie in seiner "hellen Kammer" beschreibt, werden zum künstlerischen Anspruch erhoben.
punctum –
die Zutat, die der Betrachter dem Foto hinzufügt und die dennoch schon da ist. Im Laufe dieses Jahres hat jeder sein fotografisches Projekt entwickelt und erarbeitet. Abstraktes trifft auf Figuratives – thematisch bleibt die Linse mal nah am Objekt, mal sucht sie ihren Referenzpunkt weiter weg.
punctum –
es erzeugt innere Unruhe und ist doch kaum benennbar. Man kommt ihm nur mit einer gewissen Latenz auf die Spur. punctum und Studium sind Begriffe aus der Fototheorie von Roland Barthes, nachzulesen in "Die helle Kammer".
Text: Elisabeth Wirth
Die Teilnehmer des Seminars Linn Schröder sind:
Jan Bechberger, Evelyn Groschopfer, Johanna Henning, Judith Horn, Diana Juneck,
Irina Kholodna, Constanze Kratzsch, Birgit Nix, Daniela Schorn, Elisabeth Wirth
© Copyright aller Fotos und Texte bei den Fotografen des Seminars, 2012.
